Die Digitalisierung ist derzeit in aller Munde. Dass es vielseitige Einsatzmöglichkeiten für die digitale Technologien gibt, ist belegt. Das vor kurzem verabschiedete Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation (DVG) durch das Bundeskabinett, liefert die Grundlage für die Entwicklung digitaler Prozesse in der Pflege.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 zeigen sich die Deutschen offen für eine digitale Zukunft in diesem Bereich. Über 50% der Befragten wünschen sich den Einsatz digitaler Technologien sogar. Aufgrund der extrem hohen Belastung der Fachkräfte im Pflegealltag und des massiven Personalmangels, wird die Digitalisierung als potentielle Lösung empfunden.
Drei Viertel der Studienteilnehmer zeigen sich überzeugt, dass das Pflegepersonal dank sogenannter smarter Anwendungen eine Entlastung bei der täglichen Pflegearbeit erfährt und somit wieder mehr Zeit für die Betreuung am Patienten hat. Es zeigt sich, dass ein Großteil der Bevölkerung den digitalen Wandel und die Erkenntnis über den Nutzen längst akzeptiert und als Chance begriffen hat.
Dass der Einsatz digitaler Technologien dennoch stockt, liegt, so vermutet ein Insider der Branche. an den Verantwortungsträgern, die „immer wieder divergierende Interessen“ haben. Beispielsweise beim Einsatz elektronischer Patientenakten (E-Akte) und der Telemedizin ist Deutschland in der „Entwicklung … abgeschlagen. Denn die Branche befindet sich bei dem Thema, obwohl die technischen Voraussetzungen und das Know-How gegeben wären, etwa zehn Jahre im Hintertreffen.“