Übertriebenes Lob kann sich negativ auf das Selbstwertgefühl des Kindes auswirken. „Loben wir Kinder für eine leichte Aufgabe überschwänglich, werden sie danach kaum eine schwerere wählen, weil sie Angst haben, womöglich nicht mehr ’super‘, sondern nur noch ‚gut‘ zu sein“, erklärt Michaela Kleindieck, Diplom-Pädagogin vom Institut für Erziehungskompetenz in Nürnberg im Apothekenmagazin „Baby und Familie“.
Warum ein „Super“ eher verunsichert
Die Expertin unterscheidet dabei zwischen „negativem“ Ergebnislob, das in der Regel wertend ist, und positivem „Anstrengungslob“, das mehr beschreibt. Wer richtig loben will, sollte typische Kritzel-Bilder daher nicht mit einem „Super“ bewerten, sondern eher das schöne Grün oder Blau hervorheben, das ein Kind verwendet hat. Ein einfaches Ergebnislob verunsichert den kleinen Maler dagegen.
Kinder sollen stolz auf sich sein
Ein gutes Lob braucht Zeit – doch zahlt es sich laut der Pädagogin aus: „Kinder entwickeln nur ein positives Selbstbild, wenn sie unabhängig werden von Wertungen anderer. Unser Ziel muss sein, dass sie auf sich stolz sind – und nicht, dass sie wollen, dass wir auf sie stolz sind.“ Letztlich sei ein Lob keine Technik, sondern Teil einer Beziehung. „Grundsätzlich ist Lob auch ein Riesenmotivator, weil es dafür sorgt, dass der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet wird, der uns antreibt.“
Quelle: presseportal, https://www.baby-und-familie.de.