“Der Himmel ist die Grenze”

So abwechslungsreich wie die Ausbildung findet Alexandra Gonzales, die derzeit ihre Arbeitswoche zwischen Onkologie und Notaufnahme aufteilt, auch den Berufsalltag: “Der Himmel ist die Grenze”, sagt die 45-jährige Australierin. Nicht nur sei jeder Arbeitstag anders, auch das Lernen höre nie auf, ein Aspekt der sie besonders fasziniert. Gonzales arbeitet in einer Klinik an der Ostküste Australiens.

“Als Krankenschwester bin ich verpflichtet, mich ständig fortzubilden.” Dazu gehören zwei Stunden wöchentlicher Lehreinheiten in der Klinik, vor allem aber das sogenannte ‘Continuous Professional Development’ (Kontinuierliche Weiterbildung). CPD ist Bestandteil ihrer Akkreditierung, die jährlich erneuert werden muss und für die jede Registered Nurse20 Stunden Fortbildung im Jahr nachweisen muss. Das können Konferenzbesuche sein, eigene schriftliche Betrachtungen zu neuen medizinischen Erkenntnissen, Workshops oder Kurse. Nachweise für diese persönliche Fortbildung werden nicht dem Arbeitgeber vorgelegt, sondern im persönlichen Portfolio dokumentiert, für das jede Schwester selbst verantwortlich ist.

Die medizinische Aufsichtsbehörde AHPRA, bei der alle derzeit knapp 380.000 examinierten Krankenschwestern in Australien registriert sind*, kann diese Unterlagen zwar auf Wunsch jederzeit einsehen. Vorrangig sei aber jeder selbst dafür verantwortlich, sich auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen und Interessen auszubauen.

“In meinem Krankenhaus erfahren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter echte Unterstützung, die sich weiterbilden wollen”, sagt Gonzales. Sie selbst hat Fachliteratur abonniert und nutzt in den Stationen den Internetzugang zu aktuellen Forschungsergebnissen. Zudem bietet ein staatliches Forschungszentrum für Krebserkrankungen Online-Kurse zu neuen Behandlungsmethoden und Erkenntnissen an, die sie regelmäßig nutzt.